Alexandra Siebert
Die Projektleiterin von kulturdünger über das Förderprojekt, welches dieses Jahr 35 wird
Die Umgestaltung des Bahnhofs Lenzburg in den kommenden Jahren ist ein enormes Bauvorhaben. Die SBB und die Stadt haben am 3. April über den Planungsstand und die nächsten Schritte informiert.
Lenzburg Der Bahnhof Lenzburg ist eine der grössten öV-Drehscheiben in der Region – rund 25'000 Menschen steigen hier jeden Tag ein, um oder aus. Weniger werden es auch in Zukunft nicht sein; die SBB rechnen bis im Jahr 2040 mit einem Wachstum auf täglich rund 40'000 öV-Reisende. Das wachsende Personenaufkommen ist mit ein Grund, weshalb der Bahnhof und das umliegende Gebiet in den kommenden zehn Jahren komplett umgestaltet werden soll. Am vergangenen Mittwoch, dem 3. April, gewährten die SBB und die Stadt Lenzburg nun einen Einblick in die Werkstatt und informierten über den Planungsstand und die nächsten Arbeitsschritte.
Bereits im Juni 2023 startete die SBB mit den ersten Vorarbeiten. Seither konnten das neue Bahntechnikgebäude und die nötigen Kabelquerungen fertiggestellt werden. Nun geht es im Neubau am Färberweg darum, die Kabel ins Gebäude zu führen, die technischen Anlagen zu erstellen und die Sicherungsanlagen einzubauen. «Insgesamt werden rund 260 Kilometer Kabel neu verlegt», erklärt Daniel Gross, Oberbauleiter SBB. Dies sei nötig, da die umliegenden Stellwerke beispielsweise in Othmarsingen, Seon und Suhr mit dem neuen Stellwerk in Lenzburg verbunden werden, um künftig die Kommunikation unter den Stellwerken zu ermöglichen. Bis das neue Stellwerk aber in Betrieb geht, dauert es noch eine Weile. «Geplant ist, dass an Pfingsten 2026 der Wechsel vom alten auf das neue System erfolgt», so Daniel Gross.
Wie eingangs erwähnt, ist das steigende Personenaufkommen am Bahnhof ein Grund für den Um- und Ausbau der Bahnhofsanlage. «Der heutige Bahnhof ist eigentlich bereits ausgereizt», sagt auch Till Kühnis, Gesamtprojektleiter der SBB. So ist zum Beispiel die bestehende Personenunterführung zu eng. Gerade aber auch auf den Gleisen können gemäss Till Kühnis die Sicherheitsabstände teilweise nicht eingehalten werden. Auf den Perrons werden solche Zonen demnach mit gelben Kreuzen am Boden markiert.
«Kein Schotterstein bleibt, wie er war.» Mit diesen Worten von Daniel Gross lässt sich das Bauvorhaben gut zusammenfassen. Sämtliche Perrons werden verbreitert, verlängert und gemäss den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes angepasst. Auf Höhe der P+Rail-Parkplätze wird eine neue Personenunterführung gebaut; die bestehende Unterführung wird verbreitert. Nicht zuletzt wird der Busbahnhof verschoben und das Gleis der Seetalbahn an die restlichen Gleise herangeführt.
Für Pendelnde bedeutet das, dass sie zwischen 2025 und 2030 die Perrons nur noch über eine provisorische, überirdische Passerelle erreichen können – sofern wie geplant im Januar 2025 mit den Bauarbeiten gestartet werden kann.
Die Bauarbeiten sollen nach aktuellem Plan vonseiten der SBB Ende 2030 abgeschlossen sein. Erst dann kann die Stadt ihrerseits eigene Projekte lancieren. So soll direkt vor dem neuen Bahnhofsgebäude ein neuer Busbahnhof entstehen. Direkt darunter sei eine Tiefgarage für neue P+Rail-Parkplätze geplant. Genügend Abstellplätze soll es auch für Velos geben – rund 2000 an der Zahl. Darauf legt die Stadt grossen Wert: «Wenn die Leute mit dem Velo an den Bahnhof fahren, entlastet das auch unsere Strassen», sagt Stadtammann Daniel Mosimann. Bis auch die Bauarbeiten von Seiten der Stadt abgeschlossen sein werden, wird es voraussichtlich weitere fünf Jahre, also bis 2035 dauern.
Unklar ist aktuell noch, wie die sogenannte «Grüne Pause» aussehen soll. Sicher soll aber die Villa Langenbach und der umliegende Park erhalten und neu genutzt werden.
Weiter Informationen und Termine zum Bauprojekt finden Sie unter: www.anschluss-lenzburg.ch
Von Adrian Oberer
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