Johannes Lehner
Der OK-Präsident freut sich auf die neue Gwärbi 2024 in Schöftland
Montag, 4. Dezember 2023
Nach dem Motto «zulangen statt spenden» unterstützt die ref. Kirchgemeinde Zofingen seit 2001 eine diakanonische Einsatzwoche für Senioren. Bereits zum sechsten Mal erhielt das Bergell – «Tal der Kastanien» –, den Zuspruch. 14 Senioren zwischen 62 und 77 Jahren erledigten in der letzten hitzigen Hundstagewoche die ihnen von Thomas Zimmermann, Chef der Werkgruppe Maloja, anvertrauten Arbeiten mit Bravour.
Zofingen Nach einer rund vierstündigen Fahrt per Kleinbus mit Anhänger mit dem Zofinger Pfarrer Burkhard Kremer am Steuer (zusammen mit seiner Gattin Ruth stand er über 21 Jahre im Dienste der Reformierten Kirchgemeinde Zofingen) nach Vicosoprano an den Fuss des Malojapasses, war das ehemalige Hotel, das umgenutzt im Besitz der Elektrizitätswerke Zürich ist, schnell bezogen. Der erfahrene Mannschaftskoch Rolf Wullschleger aus Rothrist sorgte mit einem Apéro und feinen Spaghetti Bolognese für einen perfekten Start in die Woche.
Die Comune di Bregaglia ist auf den 1. Januar 2010 entstanden und umfasst die zuvor selbstständigen Gemeinden Bondo, Castasegna, Cassaccia, Soglio, Stampa, Vicosoprano und Maloja (einziger Gemeindeteil im Oberengadin). Die Regierung, der Gemeinderat (Municipio genannt) besteht aus 7 Municipios. Während Maloja zweisprachig deutsch und italienisch ist, weisen die anderen Orte italienischsprachige Mehrheiten auf, mit deutschsprachigen Minderheiten von zehn bis 20 Prozent. Im Bergell spricht man einen lombardischen Dialekt, zudem gibt es seit Jahrzehnten eine wachsende deutschsprachige Minderheit. Maloja (1809 m.ü.M.) ist das höchstgelegene Dorf der Gemeinde Bregaglia. 2015 wurde das Bergell vom Schweizer Heimatschutz mit dem renommierten Wakkerpreis ausgezeichnet.
Ohne «Mampf kein Dampf» heisst es im Militär – logisch, dass die von Lagerkoch Rolf Wullschleger zubereiteten Mahlzeiten nach dem Tagwerk mit Heisshunger vertilgt wurden. Das Highlight der erledigten zahlreichen Aufträge war die Instandstellung eines bei den Senioren und Familien sehr beliebten etwa 500 m langen Weges durch ein Wäldchen an den Silsersee.
Nach Rodungsarbeiten mit Fadenmähern wurde mit Karetten 8 Kubik Belagsmaterial herbeigefugt und mit einer Walze so gut planiert, dass der Weg wieder mit Kinderwagen und Rollator passiert werden kann. Eine Topleistung, die trotz 36 Grad von den Senioren erbracht wurde. Daneben gab es ganz unterschiedliche Aufträge. Drei Kollegen wurden mit dem Heli in die Höhe geflogen. Auf dem Abstieg mussten die Markierungen (Weiss-Rot-Weiss) des Bergwanderweges erneuert werden.
Am arbeitsfreien Freitag stand eine geführte Besichtigung einer Wasserkraftzentrale und des Gewichtstauwerks Albignasee (2162 m.ü.M.) auf dem Programm. Seitens der Behörden war die Wertschätzung wieder gross. Nebst der Einladung ins Restaurant Maloja Kulm zu einem Mehrgänger sorgte die Wortmeldung von Thomas Zimmermann, Vorarbeiter Werkgruppe Maloja, für Gänsehaut. «Liebe Freunde, wir schätzen Eure Anwesenheit und Eure grossartigen Leistungen sehr. Was ihr in den letzten Tagen geleistet habt, das muss Euch zuerst jemand nachmachen.»
Für 2024 sind die «Chrampfer» bereits wieder gebucht: Im Tal der «Hobbits», im Bavonatal, das als das steilste und felsigste Tal des gesamten Alpenraums gilt, werden die rüstigen Senioren wieder alles tun.
Bruno Muntwyler
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