«Ich bin extrem stolz auf meine Mannschaft»

Seon Längst rückt die Feuerwehr nicht mehr nur bei einer Brandmeldung aus. Die Feuerwehr sei heute so vielseitig im Einsatz, dass man auch von einer Schadenwehr sprechen könnte, so Philipp Gloor, Kommandant der Feuerwehr Seon-Egliswil. «Wir zählen 104 aktive Angehörige der Feuerwehr (AdF), davon 26 Frauen, und leisten im Jahr so zwischen 40 und 45 Einsätze. Anfang Jahr gab es zwei Brände zu bekämpfen. Mehrheitlich leisten wir technische Hilfe, etwa bei Elementarschäden durch Stürme oder bei Überschwemmungen, beseitigen auch mal Wespennester, reinigen Ölspuren, was so anfällt.»

«Zudem pflegen wir eine sehr gute und enge Zusammenarbeit mit den Nachbarfeuerwehren Lenzburg und Seengen. Wir unterstützen einander bei Einsätzen und stellen bei Bedarf auch Fahrzeuge und Gerätschaften zur Verfügung. Von grossem Vorteil ist, dass wir drei Kommandanten uns sehr gut kennen und uns immer austauschen. Das hat uns gerade in der schwierigen Zeit der Pandemie mit all den Massnahmen und Einschränkungen sehr geholfen. Wir sind alle seit über 20 Jahren mit dabei, verfügen über eine grosse Erfahrung und ergänzen uns ausgezeichnet», betont der Kommandant. «Wir halten auch immer wieder mit unseren Leuten gemeinsame Übung ab. Gerade im Atemschutzbereich zahlt sich das besonders aus, wie wir beim Brand im ehemaligen Möbel-Schmidlin-Gebäude anfangs Jahr gesehen haben.»

Immer realitätsnah für den Ernstfall trainieren

Auch wenn es nicht so oft brennt, trainiert die FW Seon-Egliswil sehr viel die Kernaufgaben und realitätsnahe Einsätze mit den Atemschutzgeräten. Denn im Ernstfall, der jederzeit wieder eintreten kann, muss man sich absolut aufeinander verlassen können. An der letzten Atemschutzinspektion hat die FW Seon-Egliswil für ihre Leistungen von der Gebäudeversicherung einen hervorragenden Bericht erhalten. «Ich habe diesen Bericht an das ganze Atemschutzkader verschickt. Ihr habt einen super Job gemacht, das ist Euer Verdienst. Danke für Euren Einsatz», erzählt Philipp Gloor.

Diese Anerkennung für den Einsatz und die Leistung werde immer wieder sehr geschätzt, das merke man als Kommandant gut. Das spreche sich herum und sei vermutlich mitunter ein Grund für die beiden letzten sehr starken Jahrgänge an Nachwuchs.

Unverbindliches Kennenlernen

Der Rekrutierungs-Infoabend am Donnerstag, 14. September, vom 19 bis 21.30 Uhr im Feuerwehrmagazin Seon an der Seetalstrasse 34 dient dazu, die Organisation und Aufgaben der Feuerwehr mal unverbindlich kennenzulernen – was erwartet mich da, wie viel Zeit muss ich investieren etc.

«Wenn jemand sagt, das ist doch nichts für mich, ist das absolut okay», so der Kommandant. «Ich möchte motivierte, zuverlässige Leute, die freiwillig kommen und ihr Bestes geben. Wie gesagt, im Ernstfall muss man sich absolut aufeinander verlassen können.»

Wer der FW Seon-Egliswil beitritt, den erwarten spannende und vielseitige Aufgaben, ein cooles Team mit toller Kameradschaft sowie grossem Zusammenhalt und nicht zuletzt kann man, gerade wenn man noch einen Führungskurs absolviert, viel davon auch ins private oder geschäftliche Leben übernehmen. Und selbstverständlich sind auch Frauen willkommen.

Eine Übung für die Bevölkerung

Jedes Jahr findet abwechslungsweise in Seon oder in Egliswil eine Hauptübung statt. Am Samstag, 21. Oktober, um 15 Uhr ist Seon dran. «Das ist eine Feuerwehrshow für die Bevölkerung, wo wir zeigen, was wir machen und unser Equipment präsentieren. Die Leute dürfen gerne näherkommen, Fragen stellen oder auch mal etwas selber in die Hand nehmen. Zudem werden wir unser neues Verkehrsabteilungsfahrzeug vorstellen», erklärt Philipp Gloor.

Diese alljährliche Hauptübungen stiessen immer auf grosses Interesse in der Bevölkerung. Danach werde allen ein Apéro offeriert. Dieses Jahr sei eine grosse Einsatzübung geplant, in die mehrere Partnerorganisationen involviert sind, mit separaten Posten, wo man sich auch informieren kann.

«An besagtem Samstag haben wir dann noch unsere Jahresabschlussfeier mit Abendessen, Jahresrückblick, Beförderungen und Verabschiedungen. Ich darf sagen, dass wir eine ganz tolle Mannschaft haben, auf die ich extrem stolz bin. Auch auf meine beiden Vize-Kommandanten und das Kader kann ich mich voll und ganz verlassen. Wir pflegen eine offene Organisationskultur, klare Kommunikation und ein loyaler Umgang mit gegenseitigem Respekt, das zahlt sich in jeder Hinsicht aus.»

Olivier Diethelm