Unterentfelden Im Jubiläumsjahr zum 20-jährigen Bestehen wartet die Galerie Dutoit in Unterentfelden mit einer weiteren Ausstellung der Extraklasse auf. Mit dem Basler Künstler Andreas Rickenbacher ist ein Virtuose der zeitgenössischen Ölmalerei zu Gast. Mit gegen 50 neuen Werken seiner aktuellen Arbeit orientiert er sich an der Realität und spielt gekonnt mit Licht und Farbtönen, dass seine Bilder eine eindrückliche dreidimensionale Wirkung erzielen. Sein Schaffen zeichnet sich durch eine akribische Präzision aus und verführt die Betrachtenden gleich am liebsten nach den Motiven greifen zu wollen. In einzelnen Werken kokettiert Andreas Rickenbacher sogar bewusst mit Installationen: Realität oder doch Bild? Inhaltlich thematisiert er Land- und Berglandschaften, Stilleben sowie Schiffsansichten. Letztere sind für den Künstler lebende Zeitzeugen, die Geschichten erzählen – eine Seele haben – und so gelingt es ihm, den alten Metallkörpern mit all den Narben, die ihnen die Kräfte der Natur und der Lauf der Zeit zugefügt haben, neues Leben einzuhauchen: Abgeblätterte Farbe, Rost und Zerfall zeigen Veränderung, Leben aber auch die Vergänglichkeit. In seinen Stilleben arrangiert Andreas Rickenbacher wahre Bühnenbilder und stellt auch hier Objekte des täglichen Lebens der morbiden Schönheit von Tierschädeln als Symbol der Endlichkeit gegenüber. Mit seinen Landschaftsbildern entführt er mit den aktuellen Werken mehrheitlich ins Oberengadin und ins Berner Oberland und lässt mit sensiblen Lichtstimmungen die Orte wahrlich erleben. Mit «Close-up’s» von Bergmotiven spielt er gekonnt damit, die präzise Realität bis hin zu einer neuen Abstraktion zu entfremden. Wahrlich sehenswert.

pd