Andreas von Arx
Der Rothrister Feuerwehr Kommandant im Interview
Viel Zeit und Herzblut investierte die Präsidentin der Stiftung Villa Sonnenberg, Christine von Arx, in die Renovation der Villa am Fusse des Schlossbergs. Heute erstrahlt das denkmalgeschützte Anwesen als Veranstaltungs und Gästehaus. Auch die Kunst hat den Sonnenberg mit Peter Mieg nicht verlassen.
Lenzburg Ein Schmuckstück am Fuss des Schlossbergs – auf halbem Weg zwischen dem Museum Burghalde und dem Schloss Lenzburg – erstrahlt die Villa Sonnenberg in neuem Glanz. Über drei Jahre lang dauerten die Renovationsarbeiten, mit deren Abschluss im vergangenen November die Historikerin Christine von Arx dem historischen Bau ein neues Leben schenkte.
Den Lenzburgerinnen und Lenzburgern war die Villa auch als Mieg-Haus, ehemaliger Wohnsitz des hiesigen Künstlers Peter Mieg, bekannt. Die Geschichte des Landhauses geht aber erheblich weiter zurück. «Erbaut wurde der Sonnenberg ursprünglich gegen Ende der Barockzeit im Jahre 1767», erklärte Christine von Arx bei einem Rundgang durch den Garten des Anwesens. Die Villa im Berner Landhausstil habe den damaligen Berner Landschreibern als Landsitz gedient. Seither gingen verschiedenste Bewohnerinnen und Bewohner am Sonnenberg ein und aus – gar eine Gastwirtschaft wurde in dessen Mauern einst betrieben. Und sie alle hinterliessen ihre Spuren.
Es waren auch diese Spuren, von denen sich Christine von Arx während des Umbaus leiten liess. Denn für sie war klar: «Der historische Bestand soll so gut wie möglich erhalten bleiben.» Der einst massiv überwachsene Landschaftsgarten wurde dann auch nach Plänen aus dem Jahr 1914 – als die letzten baulichen Massnahmen vorgenommen wurden – wieder instand gesetzt. Noch deutlicher aber waren diese Spuren aus der Vergangenheit im Innern der Villa zu sehen: Unter mehreren Farbschichten versteckte sich im Salon Acanthus im Erdgeschoss eine Deckenmalerei, vermutlich aus dem Baujahr 1767. «Das war die grösste Überraschung, die wir während der Bauphase fanden», erzählte von Arx.
Wie alle Räume in der Villa Sonnenberg steht der Salon heute zur Vermietung für Veranstaltungen oder Sitzungen. Auch zivile Hochzeiten können darin gefeiert werden. Zeichen der Vergangenheit finden sich aber auch in jedem der vier individuell gestalteten Gästezimmer im ersten Obergeschoss: Seien es die original erhaltenen Fenster oder ein Stück alter Tapete im Kleiderschrank. Gerade die Tapete hat fast schon Tradition in der Villa Sonnenberg, meinte Christine von Arx: «In manchen Räumen haben wir bis zu sieben Lagen gefunden.» In den «Bed&Breakfast»-Zimmern wurden die Wände punktuell so belassen, dass man all die Tapetenlagen auch heute noch sehen kann – als kleine Fenster in die Geschichte.
Auch die Kunst bleibt dem Sonnenberg erhalten. Jedes Jahr lädt die Stiftung Villa Sonnenberg drei Kunstschaffende nach Lenzburg ein. Über mehrere Monate sollen sie sich im eigens dafür eingerichteten Atelier oder Musikstudio ihrer Arbeit widmen und neue Inspiration gewinnen können. «Mit den so entstehenden Ausstellungen und Konzerten wollen wir der Bevölkerung etwas zurückgeben», unterstrich Christine von Arx.
Weitere Informationen: www.villasonnenberg.ch
Adrian Oberer
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