Nik Hartmann
führt als Erzähler durch die Rocky Horror Show im Theater 11 Zürich
Das erste Podcast Festival im Kanton Aargau: Aaraufs Ohr. Lanciert vom Communityradio Kanal K und dem Zwischennutzungsprojekt Kreuz – Raum für Kultur. Am Sonntag, 10. November, ist es möglich, in Aarau sieben Podcasts live zu lauschen und die Menschen hinter den Stimmen kennenzulernen. Jürg Morgenegg, Geschäftsführer von Kanal K, verrät im Gespräch mehr darüber.
Aarau Mittlerweile sollten die meisten Menschen wissen, was ein Podcast ist oder haben zumindest schon davon gehört. Denn dieses Unterhaltungsformat hat in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen. Dadurch, dass eine grosse Mehrheit der Bevölkerung heute ein Smartphone besitzt, ist es einfacher geworden, einen Podcast zu hören. Egal ob bei längeren Autofahrten, dem Pendeln mit dem Zug oder bei Putzarbeiten in der Wohnung, ein Podcast kommt als gelegene Unterhaltung. Zudem gibt es eine riesige Auswahl an Gesprächsthemen. Anders als bei einer Radiosendung, können die Podcastsendungen überall und jederzeit gehört werden. Inzwischen kann man sie sich sogar in Videoformaten auf YouTube oder auf Spotify anschauen.
Der Geschäftsführer von Kanal K bestätigt den Aufstieg von Podcasts – zumindest mache sich dieser beim Radiosender bemerkbar. «Man besitzt die Technik, die benötigt wird, um so etwas zu produzieren, aber auch, um es ganz bequem zu hören», meint Jürg Morgenegg auf die Frage, was seine persönliche Begründung für die Beliebtheit von Podcasts ist und ergänzt: «Ich glaube, was die Menschen und Gesellschaft schon immer interessiert hat, sind gute Geschichten und Persönlichkeiten, denen man gerne zuhört.»
Auf die Idee des Festivals kam ein Sendungsmacher bei Kanal K, dies bereits schon in den Sommermonaten letzten Jahres. Zu diesem Zeitpunkt habe es aufgrund der ursprünglich geplanten Location nicht geklappt, wie der Geschäftsführer verrät. Schliesslich entschied man sich für die Räumlichkeiten vom Zwischennutzungsprojekt Kreuz an der Küttigerstrasse 16 in Aarau. «Die Location ist bewusst gewählt. Einerseits passt das Kreuz zu uns – es vertritt die gleichen Werte und wir finden die Zwischennutzung superspannend. Wir waren auch schon vor Ort und finden es eine gemütliche Location. Die kleinen Räume sind ideal für einen gemütlichen Sonntag, an dem man Podcasts hören möchte», erläutert Morgenegg.
So unterschiedlich sich die Auswahl von Podcasts auf Apps wie Spotify und Co. präsentiert, so vielfältig ist sie auch am 10. November in Aarau. Während es bei «Geschichten aus Aarau» von den zwei Historikern Simon Kalberer und Manuel Näf – wie es der Podcast-Name schon verrät – um Geschichten aus der Vergangenheit der Stadt Aarau geht, behandelt der Podcast «Krimi-Gliir» von Stephanie Wenger und Amélie Lustenberger um 12.30 Uhr Kriminalfälle. Letzterer Podcast fällt unter die Kategorie True Crime, die bei diesem Unterhaltungsformat besonders beliebt ist.
Weiter bringen Resu Rütti und Samuel Steiner mit «Rütti gegen Steiner» um 14 Uhr ein Streitgespräch auf die Bühne. Beim Podcast Festival geht es beispielsweise um Barfuss versus Gummistiefel.
Im Podcast «Geteilte Storys» bespricht Regina Wurster jeweils mit einem Gast einen Ausschnitt aus einer von ihr vorgelesenen Geschichte. Dieser bietet die Basis für ein vertieftes Gespräch, bei dem der Gast jeweils über seine Interpretation und Gefühle in Bezug auf das Vorgelesene redet. Sie tritt um 15.30 Uhr auf.
Ursin Felix spricht in «unerhört» über Themen, die sonst gerne vermieden werden und lässt die Tabus so hörbar werden. Am Podcast Festival spricht er um 16.30 Uhr mit der Programmleiterin Sarah Bärtschi über die Produktion der ersten Staffel seines Podcasts.
Cheija Abdalahe ist in einem Flüchtlingscamp in der Westsahara aufgewachsen. In «The Bridge» erzählt sie von ihren Erfahrungen, möchte vermittelnd wirken und so eine Brücke zwischen Andersdenkenden bilden. Zu hören und sehen ist sie um 17 Uhr.
Als letzter Podcast des Festivals um 18.30 Uhr kommen Shannon Hughes und Jana Heimgartner zu Wort. Die beiden haben sich im Praktikum bei Kanal K kennengelernt. In ihrem Podcast besprechen sie Themen rund um FINTA*-Personen. FINTA* steht für Frauen, intergeschlechtliche, nichtbinäre, transgeschlechtliche und agender Personen. In ihren Sendungen kommen auch regelmässig FINTA*-Personen aus der Kulturbranche zu Wort.
Beim Festival wird es jeweils pro Podcast für etwa 40 Personen Platz haben. Dabei gilt: «First come, first serve». In einem anderen Raum verköstigen Kaffee, Kuchen und Momos die Gäste, die von dort aus dem Ganzen zuhören können. Es besteht zudem die Möglichkeit, das Festival auch per Radio zu verfolgen. Mehr Informationen sind online unter www.kanalk.ch zu finden.
Von Gemma Chillà
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