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Sonntag, 26. März 2023
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Aufgrund des Brands in Erlinsbach verloren auch 24 Kinder der im Gebäude einquartierten Kita «Lovely Kids» ihren Betreuungsort. Nun hat sich mit dem Kirchgemeindehaus eine vorübergehende Bleibe gefunden. Wie gehen die Kinder und das Betreuungsteam um Kita-Leiterin Michèle Läuppi mit der neuen Situation um? Ein Besuch vor Ort.
Die Nacht vom 7. auf den 8. Januar dieses Jahres wird Michèle Läuppi nie mehr vergessen: «Am Samstagabend um 20.30 Uhr bin ich noch kurz in der Kita gewesen, um Einkäufe abzuladen», erinnert sich die 38-Jährige zurück. Danach sei sie nach Hause gefahren und habe sich hingelegt, da sie sich krank gefühlt habe. «Es war eines der wenigen Male, wo es mich erwischt hat», merkt sie an. Dann, kurz vor 22.30 Uhr, ging ein Anruf mit verhängnisvoller Kunde bei ihr ein: «Ein Vater rief mich an: ‹Ich glaube, die Kita brennt.› Er hat den Brand von seiner Terrasse aus bemerkt und mich umgehend informieren wollen», berichtet die Kita-Leiterin.
Für das Gefühl, das in ihr hochkam, als sie das Gebäude wenig später mit eigenen Augen in Flammen stehen sah, findet Michèle Läuppi zunächst nur ein Wort: «Schock.» Miterzieherin Jasmin Aebi fügt an: «Es hat uns buchstäblich den Boden unter den Füssen weggezogen.» Der Brand habe die Kita gleich in mehrerlei Hinsicht stark getroffen: «Seit Corona ist die Situation für uns als Kita nicht einfach gewesen. Wir hatten nun endlich das Gefühl, angekommen zu sein – das Team war endlich komplett; der Umzug lag hinter uns – und dann steht man plötzlich vor Trümmern», sagt Michèle Läuppi, die seit knapp 13 Jahren bei «Lovely Kids» tätig ist. Während vieler Jahre war die Kindertagesstätte an der Josef-Reinhart-Strasse im selben Ort untergebracht; im Sommer 2021 folgte der Umzug in den «Löwen». Als die Kita-Leiterin am Dienstag nach dem Brand gemeinsam mit den Brandermittlern das abgebrannte Gebäude betreten durfte, habe sie noch bis zuletzt die Hoffnung gehabt, etwas retten zu können. Dies habe sich jedoch in kurzer Zeit in Ernüchterung gewandelt – der Brand liess von den etwa 200 Quadratmetern grossen Räumlichkeiten der Kita nichts verschont. Michèle Läuppi: «Ich habe meine während 22 Jahren gesammelte Arbeit verloren – Ordner voller Bastelideen, Ideen für Aktivitäten und so weiter.» Vieles sei überdies mit Erinnerungen verbunden, was zusätzlich schmerze. «Bei dem Brand haben wir auch Kinderbücher verloren, die inzwischen vergriffen, sprich: nicht zu ersetzen sind», ergänzt Jasmin Aebi.
Nach dem ersten Schock stand die Frage im Raum: Wie weiter? «Ich konnte es mir in dem Moment nicht leisten, krank zu sein; ich musste funktionieren», fasst Michèle Läuppi ihr Empfinden in Worte. Zunächst mussten die Eltern und Kinder informiert werden. Die Situation stiess zum Glück überall auf Verständnis, blickt die Kita-Leiterin zurück: «Manche Eltern waren auch vor Ort, als der Brand stattfand – allen war klar, dass am Montag keine Betreuung möglich sein würde.» Im Hintergrund liefen die Räder bereits auf Hochtouren, um für die Kita eine Übergangslösung zu finden. «Die Kirchgemeinde hat die Gemeinde auf die Räumlichkeiten hier an der Vorzielstrasse aufmerksam gemacht, die wir nun nutzen können», sagt Jasmin Aebi. Noch am Sonntag habe man den Anruf erhalten; am Mittwoch darauf sei schon festgestanden, dass sich die Kita hier vorübergehend einquartieren könne. Am Montag darauf – eine gute Woche nach dem Brand – konnte «Lovely Kids» dann den Betrieb im Kirchgemeindehaus aufnehmen. «Ein grosses Lob und Dankeschön gehen an dieser Stelle an Denise Musterle, Präsidentin des Kirchgemeinderates, und an das ganze Team der Kirchgemeinde – denn schliesslich wurden diese Räume bis anhin für Deutsch- und Religionsunterricht genutzt, wofür glücklicherweise eine andere Lösung gefunden werden konnte», erklärt Michèle Läuppi.
Wie gehen die betreuten Kinder im Alter von drei Monaten bis ins Vorschulalter mit der ganzen Situation um? «Sie erleben die Lage als spannend, verstehen das Ausmass davon aber natürlich nicht richtig», beschreibt die Kita-Leiterin die Wahrnehmung ihrer Schützlinge. «Die Kinder sagen beispielsweise Dinge wie ‹Ich nehme meinen Bagger und baue uns eine neue Kita› oder fragen ‹Kann man der Kita nicht einfach ein Pflaster aufkleben?›» So ungewohnt die Situation auch ist – an Vertrautem festzuhalten, sei für die Kleinen jetzt von tragender Bedeutung: «Ich denke, es hilft ihnen in dieser Situation, dass sich ihre gewohnten Bezugspersonen um sie kümmern», so Jasmin Aebi.
Dass die Kinder und das neunköpfige Betreuungsteam bald von einer Solidaritätswelle enormen Ausmasses überrollt werden sollten – damit habe man ebenso wenig gerechnet: «In gefühlt der ganzen Schweiz hatte man von uns gehört und wollte uns mit Spielzeugen unterstützen», erzählt Michèle Läuppi. «Es gab Leute, die eine halbe Stunde mit dem Auto hergefahren sind und uns Spielzeuge und andere Sachen schenken wollten.» Es sei schon so weit gekommen, dass man die Unterstützerinnen und Unterstützer schweren Herzens wieder abweisen musste: «Das tat uns sehr leid. Wir sind dann jeweils so verblieben, dass wir uns zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal melden. Denn da das Kirchgemeindehaus nur eine vorübergehende Lösung ist, können wir schlecht abschätzen, wie viel wir behalten und später am neuen Standort auch gebrauchen können.» Apropos: Gibt es diesbezüglich bereits Neuigkeiten? «Noch nicht», so Jasmin Aebi. Zwar habe man Angebote aus umliegenden Gemeinden wie Aarau, Buchs oder Schönenwerd erhalten, «aber da fast ausschliesslich alle Kinder in Erlinsbach zu Hause sind und beispielsweise vom Kindergarten jeweils zu Fuss in die Kita kommen, ergibt dies von dem her eher wenig Sinn.» Für die beiden Frauen steht fest: Es muss ein Standort in Erlinsbach sein – ob Solothurn oder Aargau spiele dabei keine Rolle. Wer von einer entsprechenden Räumlichkeit wisse, dürfe gerne mit Michèle Läuppi in Kontakt treten (siehe Infobox).
Die Gedanken des «Lovely Kids»-Teams seien des Öfteren auch bei der Person, welche ihr Leben verloren hat sowie den Menschen, die im Gebäude gelebt und nun ihr Zuhause verloren haben. «Wir hoffen, dass für sie möglichst viele Spenden gesammelt werden können», wünschen sich Jasmin Aebi und Michèle Läuppi. Auf die Frage, ob sie noch abschliessende Worte an die Leserschaft hätten, antwortet letztere: «Auf jeden Fall möchten wir ein riesiges Dankeschön für die Solidarität aussprechen, die wir erfahren durften, und uns bei allen erkenntlich zeigen, die uns in dieser schwierigen Zeit unterstützt haben; ein besonderer Dank gilt Gemeindepräsidentin Madeleine Neumann. Und wer weiss – vielleicht ergibt sich ja aus einem Hinweis aus der Leserschaft etwas für einen neuen Kita-Standort. Wir würden uns freuen!»
Text Lars Gabriel Meier
Kontakt zu Michèle Läuppi:
Spendenkonto:
IBAN CH09 8080 8006 6576 3975 6 / RB Mittelgösgen-Staffelegg / KITA Lovely Kids M. Läuppi
Vorzielstr. 22; 5015 Erlinsbach
Aufgrund des Brands in Erlinsbach verloren auch 24 Kinder der im Gebäude einquartierten Kita «Lovely Kids» ihren Betreuungsort. Nun hat sich mit dem Kirchgemeindehaus eine vorübergehende Bleibe gefunden. Wie gehen die Kinder und das Betreuungsteam um Kita-Leiterin Michèle Läuppi mit der neuen Situation um? Ein Besuch vor Ort.
Die Nacht vom 7. auf den 8. Januar dieses Jahres wird Michèle Läuppi nie mehr vergessen: «Am Samstagabend um 20.30 Uhr bin ich noch kurz in der Kita gewesen, um Einkäufe abzuladen», erinnert sich die 38-Jährige zurück. Danach sei sie nach Hause gefahren und habe sich hingelegt, da sie sich krank gefühlt habe. «Es war eines der wenigen Male, wo es mich erwischt hat», merkt sie an. Dann, kurz vor 22.30 Uhr, ging ein Anruf mit verhängnisvoller Kunde bei ihr ein: «Ein Vater rief mich an: ‹Ich glaube, die Kita brennt.› Er hat den Brand von seiner Terrasse aus bemerkt und mich umgehend informieren wollen», berichtet die Kita-Leiterin.
Für das Gefühl, das in ihr hochkam, als sie das Gebäude wenig später mit eigenen Augen in Flammen stehen sah, findet Michèle Läuppi zunächst nur ein Wort: «Schock.» Miterzieherin Jasmin Aebi fügt an: «Es hat uns buchstäblich den Boden unter den Füssen weggezogen.» Der Brand habe die Kita gleich in mehrerlei Hinsicht stark getroffen: «Seit Corona ist die Situation für uns als Kita nicht einfach gewesen. Wir hatten nun endlich das Gefühl, angekommen zu sein – das Team war endlich komplett; der Umzug lag hinter uns – und dann steht man plötzlich vor Trümmern», sagt Michèle Läuppi, die seit knapp 13 Jahren bei «Lovely Kids» tätig ist. Während vieler Jahre war die Kindertagesstätte an der Josef-Reinhart-Strasse im selben Ort untergebracht; im Sommer 2021 folgte der Umzug in den «Löwen». Als die Kita-Leiterin am Dienstag nach dem Brand gemeinsam mit den Brandermittlern das abgebrannte Gebäude betreten durfte, habe sie noch bis zuletzt die Hoffnung gehabt, etwas retten zu können. Dies habe sich jedoch in kurzer Zeit in Ernüchterung gewandelt – der Brand liess von den etwa 200 Quadratmetern grossen Räumlichkeiten der Kita nichts verschont. Michèle Läuppi: «Ich habe meine während 22 Jahren gesammelte Arbeit verloren – Ordner voller Bastelideen, Ideen für Aktivitäten und so weiter.» Vieles sei überdies mit Erinnerungen verbunden, was zusätzlich schmerze. «Bei dem Brand haben wir auch Kinderbücher verloren, die inzwischen vergriffen, sprich: nicht zu ersetzen sind», ergänzt Jasmin Aebi.
Nach dem ersten Schock stand die Frage im Raum: Wie weiter? «Ich konnte es mir in dem Moment nicht leisten, krank zu sein; ich musste funktionieren», fasst Michèle Läuppi ihr Empfinden in Worte. Zunächst mussten die Eltern und Kinder informiert werden. Die Situation stiess zum Glück überall auf Verständnis, blickt die Kita-Leiterin zurück: «Manche Eltern waren auch vor Ort, als der Brand stattfand – allen war klar, dass am Montag keine Betreuung möglich sein würde.» Im Hintergrund liefen die Räder bereits auf Hochtouren, um für die Kita eine Übergangslösung zu finden. «Die Kirchgemeinde hat die Gemeinde auf die Räumlichkeiten hier an der Vorzielstrasse aufmerksam gemacht, die wir nun nutzen können», sagt Jasmin Aebi. Noch am Sonntag habe man den Anruf erhalten; am Mittwoch darauf sei schon festgestanden, dass sich die Kita hier vorübergehend einquartieren könne. Am Montag darauf – eine gute Woche nach dem Brand – konnte «Lovely Kids» dann den Betrieb im Kirchgemeindehaus aufnehmen. «Ein grosses Lob und Dankeschön gehen an dieser Stelle an Denise Musterle, Präsidentin des Kirchgemeinderates, und an das ganze Team der Kirchgemeinde – denn schliesslich wurden diese Räume bis anhin für Deutsch- und Religionsunterricht genutzt, wofür glücklicherweise eine andere Lösung gefunden werden konnte», erklärt Michèle Läuppi.
Wie gehen die betreuten Kinder im Alter von drei Monaten bis ins Vorschulalter mit der ganzen Situation um? «Sie erleben die Lage als spannend, verstehen das Ausmass davon aber natürlich nicht richtig», beschreibt die Kita-Leiterin die Wahrnehmung ihrer Schützlinge. «Die Kinder sagen beispielsweise Dinge wie ‹Ich nehme meinen Bagger und baue uns eine neue Kita› oder fragen ‹Kann man der Kita nicht einfach ein Pflaster aufkleben?›» So ungewohnt die Situation auch ist – an Vertrautem festzuhalten, sei für die Kleinen jetzt von tragender Bedeutung: «Ich denke, es hilft ihnen in dieser Situation, dass sich ihre gewohnten Bezugspersonen um sie kümmern», so Jasmin Aebi.
Dass die Kinder und das neunköpfige Betreuungsteam bald von einer Solidaritätswelle enormen Ausmasses überrollt werden sollten – damit habe man ebenso wenig gerechnet: «In gefühlt der ganzen Schweiz hatte man von uns gehört und wollte uns mit Spielzeugen unterstützen», erzählt Michèle Läuppi. «Es gab Leute, die eine halbe Stunde mit dem Auto hergefahren sind und uns Spielzeuge und andere Sachen schenken wollten.» Es sei schon so weit gekommen, dass man die Unterstützerinnen und Unterstützer schweren Herzens wieder abweisen musste: «Das tat uns sehr leid. Wir sind dann jeweils so verblieben, dass wir uns zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal melden. Denn da das Kirchgemeindehaus nur eine vorübergehende Lösung ist, können wir schlecht abschätzen, wie viel wir behalten und später am neuen Standort auch gebrauchen können.» Apropos: Gibt es diesbezüglich bereits Neuigkeiten? «Noch nicht», so Jasmin Aebi. Zwar habe man Angebote aus umliegenden Gemeinden wie Aarau, Buchs oder Schönenwerd erhalten, «aber da fast ausschliesslich alle Kinder in Erlinsbach zu Hause sind und beispielsweise vom Kindergarten jeweils zu Fuss in die Kita kommen, ergibt dies von dem her eher wenig Sinn.» Für die beiden Frauen steht fest: Es muss ein Standort in Erlinsbach sein – ob Solothurn oder Aargau spiele dabei keine Rolle. Wer von einer entsprechenden Räumlichkeit wisse, dürfe gerne mit Michèle Läuppi in Kontakt treten (siehe Infobox).
Die Gedanken des «Lovely Kids»-Teams seien des Öfteren auch bei der Person, welche ihr Leben verloren hat sowie den Menschen, die im Gebäude gelebt und nun ihr Zuhause verloren haben. «Wir hoffen, dass für sie möglichst viele Spenden gesammelt werden können», wünschen sich Jasmin Aebi und Michèle Läuppi. Auf die Frage, ob sie noch abschliessende Worte an die Leserschaft hätten, antwortet letztere: «Auf jeden Fall möchten wir ein riesiges Dankeschön für die Solidarität aussprechen, die wir erfahren durften, und uns bei allen erkenntlich zeigen, die uns in dieser schwierigen Zeit unterstützt haben; ein besonderer Dank gilt Gemeindepräsidentin Madeleine Neumann. Und wer weiss – vielleicht ergibt sich ja aus einem Hinweis aus der Leserschaft etwas für einen neuen Kita-Standort. Wir würden uns freuen!»
Text Lars Gabriel Meier
Kontakt zu Michèle Läuppi:
Spendenkonto:
IBAN CH09 8080 8006 6576 3975 6 / RB Mittelgösgen-Staffelegg / KITA Lovely Kids M. Läuppi
Vorzielstr. 22; 5015 Erlinsbach
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