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Montag, 29. Mai 2023
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Wir konsumieren täglich Nachrichten, ohne dass wir den Wahrheitsgehalt überprüfen können. Manchmal nehme ich mir die Zeit, um eine Tatsache abzuklären. Neuestes Beispiel: Die Schule Stäfa weist Schulklassen darauf hin, dass ein «Gender-Tag»... weiterlesen
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Am 6. Februar bebte die Erde in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien zum ersten Mal. Mit verheerenden Folgen; das Erdbeben forderte unzählige Tote und Verletzte. Die Nachbeben liessen auch mehrere Tage späternichtnach. Der Schweizer Verein «Redog» unterstützte die Verschüttetensuche mit vier Equipen vor Ort. Stefan Schmid war mit dabei und berichtet nun über seine Erfahrungen.
Lenzburg Gemeinsam mit Hund Arox und weiteren Helfern reiste der 24-jährige Stefan Schmid am 6. Februar in die Türkei.
Schon in der RS habe er die Funktion des Hundeführers übernommen, dies war sein erster Einsatz mit Redog, erzählt StefanSchmid, als wir ihn zu Hause in Lenzburg treffen.
Sich auf den Trümmern fortzubewegen war nicht selten ziemlich anspruchsvoll. Der Staub, welcher sich darauf gelagert hatte, gestaltete die ganze Sache rutschig. «Man musste schauen,dass man nicht von den hohen Trümmerhaufen runterfällt und sich verletzt. Schliesslich wollten wir dem Land, welches ohnehin schon am Anschlag ist, nicht noch zur Last fallen», erzählt Stefan Schmid.
Die Hunde mussten gelegentlich die Trümmer rauf und runter getragen werden. Je nach Grösse und Schwere des Hundes könne sich das schwieriger gestalten: Stefan Schmid zeigt während des Erzählens schmunzelnd auf Arox, der am Boden vor sich hin schlummert.
Natürlich ist ein solcher Einsatz auch mental nicht ohne. «Man muss sich dem gewissen Risiko bewusst sein. Auch wir erlebten ständige Nachbeben», meint Stefan Schmid.
Was man gesehen und erlebt habe , bleibe einem natürlich für immer. Die Not der Angehörigen und Menschen vor Ort zu sehen, das sei für Stefan Schmid am prägendsten gewesen.
«Das Ausmass der Zerstörung ist wirklich massiv und wenn man diese vor Ort gesehen hat, ist es noch eindrücklicher. Da wird einem die Grösse erst recht tatsächlich bewusst. Teilweise waren wirklich ganze Gebäude vollständig eingestürzt, einige ‹nur› teilweise», erzählt Schmid vom Erlebten. Das Redog Team war hauptsächlich in der Hauptstadt Hatays, Antakya unterwegs. «Wir waren relativ schnell vor Ort und konnten dementsprechend gleich in Zusammenarbeit mit der schweizerischen Rettungskette mit den Sucharbeiten beginnen. Unsere Hunde kamen auch ausserhalb unseres Rettungsketten-Teams, in Absprache mit diesem, in den Einsatz. Zum Beispiel wenn bei einer gefundenen Person, einen anderen Ausgang für die Bergung aus den Trümmern gefunden werden musste», erzählt Schmid. Die Arbeitsschichten der beiden Teams dauerten jeweils zwölf Stunden an, dies eine Woche lang.
Gegen Ende des Einsatzes wurden Psychologen eingeflogen, um im Verarbeitungsprozess des Erlebten eine Stütze zu sein. «Ein Vorteil war sicher auch, dass wir in einem Team da waren und so miteinander reden konnten. Wenn einen etwas beschäftigte, hatte man immer jemanden mit einem offenen Ohr gefunden», erzählt Stefan Schmid.
Durch den Einsatz der Rettungskette von DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit), bei der Redog integriert ist, konnten insgesamt elf Menschenleben gerettet werden. Die Erleichterung der geborgenen Menschen zu sehen, sei eigentlich das Schönste gewesen, was Stefan Schmid geblieben ist:«Ein älterer Herr hat gleich nach seiner Erstuntersuchung angefangen zu beten, nach dem er relativ fit von den Trümmern geborgen werden konnte.» Vor Ort arbeitete man innerhalb der DEZA-Rettungskette eng zusammen. So haben Ärzte, Notfallsanitäter sowie Statiker und weitere Supporter, welche die ganze Funkverbindung aufrecht erhalten haben, alle am gleichen Strick gezogen. Die gute Zusammenarbeit sei für Stefan Schmid ebenfalls eine positive Sache, die er aus den ganzen Ereignissen ziehen kann.
Weitere Informationen zu Redog gibt es unter: www.redog.ch.
Von Gemma Chillà
Am 6. Februar bebte die Erde in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien zum ersten Mal. Mit verheerenden Folgen; das Erdbeben forderte unzählige Tote und Verletzte. Die Nachbeben liessen auch mehrere Tage späternichtnach. Der Schweizer Verein «Redog» unterstützte die Verschüttetensuche mit vier Equipen vor Ort. Stefan Schmid war mit dabei und berichtet nun über seine Erfahrungen.
Lenzburg Gemeinsam mit Hund Arox und weiteren Helfern reiste der 24-jährige Stefan Schmid am 6. Februar in die Türkei.
Schon in der RS habe er die Funktion des Hundeführers übernommen, dies war sein erster Einsatz mit Redog, erzählt StefanSchmid, als wir ihn zu Hause in Lenzburg treffen.
Sich auf den Trümmern fortzubewegen war nicht selten ziemlich anspruchsvoll. Der Staub, welcher sich darauf gelagert hatte, gestaltete die ganze Sache rutschig. «Man musste schauen,dass man nicht von den hohen Trümmerhaufen runterfällt und sich verletzt. Schliesslich wollten wir dem Land, welches ohnehin schon am Anschlag ist, nicht noch zur Last fallen», erzählt Stefan Schmid.
Die Hunde mussten gelegentlich die Trümmer rauf und runter getragen werden. Je nach Grösse und Schwere des Hundes könne sich das schwieriger gestalten: Stefan Schmid zeigt während des Erzählens schmunzelnd auf Arox, der am Boden vor sich hin schlummert.
Natürlich ist ein solcher Einsatz auch mental nicht ohne. «Man muss sich dem gewissen Risiko bewusst sein. Auch wir erlebten ständige Nachbeben», meint Stefan Schmid.
Was man gesehen und erlebt habe , bleibe einem natürlich für immer. Die Not der Angehörigen und Menschen vor Ort zu sehen, das sei für Stefan Schmid am prägendsten gewesen.
«Das Ausmass der Zerstörung ist wirklich massiv und wenn man diese vor Ort gesehen hat, ist es noch eindrücklicher. Da wird einem die Grösse erst recht tatsächlich bewusst. Teilweise waren wirklich ganze Gebäude vollständig eingestürzt, einige ‹nur› teilweise», erzählt Schmid vom Erlebten. Das Redog Team war hauptsächlich in der Hauptstadt Hatays, Antakya unterwegs. «Wir waren relativ schnell vor Ort und konnten dementsprechend gleich in Zusammenarbeit mit der schweizerischen Rettungskette mit den Sucharbeiten beginnen. Unsere Hunde kamen auch ausserhalb unseres Rettungsketten-Teams, in Absprache mit diesem, in den Einsatz. Zum Beispiel wenn bei einer gefundenen Person, einen anderen Ausgang für die Bergung aus den Trümmern gefunden werden musste», erzählt Schmid. Die Arbeitsschichten der beiden Teams dauerten jeweils zwölf Stunden an, dies eine Woche lang.
Gegen Ende des Einsatzes wurden Psychologen eingeflogen, um im Verarbeitungsprozess des Erlebten eine Stütze zu sein. «Ein Vorteil war sicher auch, dass wir in einem Team da waren und so miteinander reden konnten. Wenn einen etwas beschäftigte, hatte man immer jemanden mit einem offenen Ohr gefunden», erzählt Stefan Schmid.
Durch den Einsatz der Rettungskette von DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit), bei der Redog integriert ist, konnten insgesamt elf Menschenleben gerettet werden. Die Erleichterung der geborgenen Menschen zu sehen, sei eigentlich das Schönste gewesen, was Stefan Schmid geblieben ist:«Ein älterer Herr hat gleich nach seiner Erstuntersuchung angefangen zu beten, nach dem er relativ fit von den Trümmern geborgen werden konnte.» Vor Ort arbeitete man innerhalb der DEZA-Rettungskette eng zusammen. So haben Ärzte, Notfallsanitäter sowie Statiker und weitere Supporter, welche die ganze Funkverbindung aufrecht erhalten haben, alle am gleichen Strick gezogen. Die gute Zusammenarbeit sei für Stefan Schmid ebenfalls eine positive Sache, die er aus den ganzen Ereignissen ziehen kann.
Weitere Informationen zu Redog gibt es unter: www.redog.ch.
Von Gemma Chillà
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